Die Gugel
Claudia Beckers-Dohlen
Sie war eine der beliebtesten Kopfbedeckungen des Mittelalters, kam
in unzähligen Variationen vor und begegnet auf unüberschaubar
vielen zeitgenössischen Abbildungen. Und doch kennen die meisten
Menschen des 21. Jahrhunderts nicht einmal mehr ihren Namen: die
Gugel. Ihr Variantenreichtum war enorm – mit großem oder kleinem,
schlichtem oder verziertem Kragen, langem oder kurzem Zipfel, der
über den Rücken herab hängen konnte oder um den Hals geschlungen
wurde, mit Gesichtsöffnung über dem Gesicht getragen oder gar auf
dem Kopf, so dass Kragen und Zipfel phantasievoll zu drapieren
waren. In der Forschung ist die Gugel bisher sträflich
vernachlässigt worden. Archäologen haben ihre wenigen Erkenntnisse
aus den sehr spärlichen Bodenfunden gezogen, Historiker die
Schrift- und Bildquellen in Ansätzen ausgewertet, Textil- und
Kostümkundler die Fertigungstechniken näher untersucht. Jede
Forschungsrichtung hat ihre eigenen Ergebnisse zur Gugel
herausgefunden und veröffentlicht, aber niemand hat bisher die
Erkenntnisse der anderen in einen Gesamtzusammenhang gebracht, so
dass ein umfassendes Bild zu Entstehung, Entwicklungsgeschichte,
Typologie, Formenvielfalt, Trageweise – eben zur Gugel als Ganzem
entstehen konnte. Der vorliegende Band schließt diese Lücke und
gibt außerdem Tipps und Anregungen zum Selbernähen.
Taschenbuch, 152 Seiten, Format 15 x 21 cm, zahlreich und
durchgängig vierfarbig bebildert
Best.-Nr. Ka012